Die häufigsten Stellen für Druckgeschwüre liegen über hervorstehenden Knochen, wie z. B. Gesäß, Ferse, Kreuzbein, Ellenbogen, Becken, Fußknöchel, Rücken oder Hinterkopf. Rollstuhlfahrer oder bettlägerige Menschen sind besonders gefährdet.
Einteilung
Der Dekubitus wird nach dem Verletzungsgrad des Gewebes klassifiziert. International gebräuchlich ist die Einteilung des NPUAP (National Pressure Ulcer Advisoy Pannel):
Grad 1: nicht wegdrückbare Rötung

Intakte Haut mit einer lokalen, nicht wegdrückbaren Hautrötung, normalerweise über einem Knochenvorsprung. Es kann eine Verfärbung der Haut bzw. ein Ödem auftreten oder der Bereich kann wärmer, verhärtet oder schmerzempfindlicher sein, als das umgebende Gewebe.
Grad 2: Teilverlust der Haut oder Blase

Teilverlust der Haut – Epidermis (Oberhaut) bis hin zu Anteilen der Dermis (Lederhaut) sind geschädigt. Die Haut ist oberflächlich geschädigt: Blase, Hautabschürfung oder flaches Geschwür.
Grad 3: Zerstörung aller Hautschichten (subkutanes Fett sichtbar)

Tiefenschädigung von Haut- und Gewebe. Verlust aller Hautschichten und Schädigung oder Nekrose des subkutanen Gewebes (Unterhaut), die bis auf die darunter liegende Faszie reichen kann. Der Dekubitus zeigt sich klinisch als tiefes, offenes Geschwür.
Grad 4: Vollständiger Verlust der Haut (Muskeln/Knochen sichtbar)

Vollständiger Verlust der Haut mit offenliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln. Es kann ein Belag oder ein Schorf sowie Tunnel oder Unterminierungen vorliegen.
Bei der Entstehung eines Dekubitus sind sieben entscheidende Faktoren zu beachten: Druck, Druckzeit, Druckstelle, Motivation, Körperform, Hautzustand und die Stoffwechselsituation.
Maßnahmen
Durch geeignete Maßnahmen muss die Druckstelle teilweise oder vollständig entlastet werden. Die Wundversorgung muss optimiert werden durch:
- Débridement des nekrotischen Gewebes
- Entsprechende Reinigung der Wunde und der umliegenden Haut
- Verwendung von entsprechenden feuchten Wundheilungsverbänden
Geeignete Wundverbände für Dekubitus sind Schaum- oder Alginatverbände, die über eine hervorragende Absorption und ein exzellentes Exsudatmanagement verfügen. Ein silberfreisetzender Verband kann eine Wundinfektion vorbeugen. Bei schmerzenden Wunden sind Schaumverbände für feuchte Wundheilung mit Ibuprofen eine gute Option.